Zahnpflege für Katzen: Zahnstein, Zahnfleischentzündungen & Co vorbeugen
Zahngesundheit ist auch für Katzen ein wichtiges Thema. Denn gesunde Zähne tragen maßgeblich zum Wohlbefinden unserer Samtpfoten bei.
Wie viele Zähne hat eine Katze?
Das Gebiss einer erwachsenen Katze hat 30 Zähne: 16 im Ober- und 14 im Unterkiefer. Genauer gesagt sind es:
- 12 Schneidezähne
- 4 Fang- bzw. Eckzähne
- 10 Backenzähne
- 4 hintere Backenzähne
Die 4 hinteren Backenzähne erscheinen erst mit dem Zahnwechsel zwischen dem dritten und sechsten Lebensmonat. Deshalb haben Kätzchen nur 26 Milchzähne.
Warum Zahnpflege bei Katzen?
Auch Katzen können im Laufe der Jahre Probleme mit ihren Zähnen bekommen. Typische Erkrankungen im Dentalbereich sind Plaque, Zahnstein, Zahnfleischentzündungen und eine Form von Katzen-Karies (FORL). Diese noch wenig erforschte, rätselhafte Autoimmunkrankheit löst die Zähne der Katzen förmlich auf.
Ganzheitlich gesund beginnt im Mund
Entzündungen in der Maulhöhle sind jedoch nicht nur für das Gebiss gefährlich. Bakterien aus Entzündungsherden gelangen über die Blutbahnen in den gesamten Körper und können überall willkürlich Entzündungen auslösen und zu Problemen führen.
Zahnprobleme bei Katzen erkennen
Die regelmäßige Gebisskontrolle sollte für Katzenhalter selbstverständlich sein. Denn nur wer immer wieder nachsieht, kann Veränderungen schnell erkennen und handeln. Einige Indizien sprechen für zahngesundheitliche Probleme:
- Mundgeruch
- Gerötetes Zahnfleisch
- Harte Zahnbeläge speziell an den Backenzähnen
- Bräunliche Verfärbung der Zähne
- Schlechte oder gar keine Aufnahme von (Trocken-)Futter
- Sabbern und vermehrter Speichelfluss
- Blutiger Speichel
Bei einem oder mehrerer dieser Anzeichen ist es dringend zu empfehlen, einen Veterinär zu konsultieren.
Wissenswertes über Zahnstein
Ein paar interessante Facts über Zahnstein bei Katzen:
Was? | Wirkung |
Milch | Katzen, die viel Milch trinken, haben ein erhöhtes Risiko für Zahnsteinbildung. |
Mäuse |
Fressen Katzen Mäuse, leiden sie seltener unter Zahnsteinbildung. Grund dafür ist die mechanische Reinigung der Zähne beim Zerkauen der kleinen Beutetiere. |
Genetik |
Auch die Genetik spielt bei Zahnstein eine nicht zu unterschätzende Rolle. Schmal- oder kurzköpfige Rassen mit engen Zahnabständen haben tendenziell häufiger Probleme mit Zahnstein. Nahrungsreste bleiben in Zähnen mit Fehlstellungen oder engen Zahnabständen eher haften, was dann die Bildung von Zahnstein begünstigt. |
Zahnstein bei der Katze erkennen
Wie sieht Zahnstein aus und wie erkennt man ihn?
Zahnstein sind harte, gelblich bis braun verfärbte Ablagerungen auf den Zähnen der Katze, die meist bis zum Zahnfleisch ragen und dort Entzündungen verursachen. Tatsächlich betrifft Zahnstein viele Katzen, meist ab einem Alter von ca. 3 Jahren. Das liegt auch daran, dass sie verhältnismäßig wenig trinken sowie an der Tatsache, dass ihr Speichel sehr mineralstoffhaltig ist.
Wie entsteht Zahnstein?
Zahnstein entsteht durch Futterreste, die sich an den Zähnen und in den Zahnzwischenräumen der Katze festsetzen. Dadurch bildet sich Zahnbelag (Plaque), der sich durch Mineralien im Speichel im Laufe der Zeit verhärtet und damit den gefürchteten Zahnstein bildet. Dieser wiederum löst in weiterer Folge Zahnfleischentzündungen und Zahnfleischschwund aus, was im schlimmsten Fall zum Zahnverlust führen kann.
WAS TUN BEI ZAHNSTEIN?
Entfernung
Zahnstein muss unbedingt entfernt werden. Haben sich die Ablagerungen erst mal gebildet, hilft nur noch der Gang zum Tierarzt.
Narkose
Die Entfernung des Zahnsteins erfolgt meist in Narkose. Das ist für alle Beteiligten sicher und für die Katze schmerzfrei.
Ultraschall
Die Zähne werden mit Ultraschall gereinigt und bestehende Zahnfleischtaschen, in denen sich Futterreste immer wieder verfangen können, werden entfernt.
Zahnproblemen bei Katzen vorbeugen
Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe von Maßnahmen die ein Katzenbesitzer ergreifen kann, um Zähne und Zahnfleisch der Stubentiger gesund zu erhalten.
- Trockenfutter: Eine Möglichkeit dies zu tun ist die Verabreichung von Trockenfutter. Durch das Zerkauen der harten Kroketten werden die Zähne mechanisch gereinigt. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Katze die Kroketten auch wirklich zerkaut. Es gibt nämlich durchaus feline Exemplare, die das Trockenfutter wenig bis gar nicht zerkauen und einfach schlucken. Bei diesen Katzen stellt sich der gewünschte Effekt nicht ein und es braucht anderweitige Unterstützung.
- Anti-Plaque Produkte: Eine einfache aber effiziente Methode um Zahnbelag vorzubeugen sind spezielle Produkte, meist in Pulverform wie das PERRO Plaque Control, das einfach unters Futter gegeben wird und die Bildung von Zahnbelägen und Zahnstein vermindern kann.
- Auch Lösungen die dem Trinkwasser beigemengt werden haben einen ähnlichen Effekt, beispielsweise bogadent Dental Water Additive.
- Zahnpflege-Chips: Sie wirken ähnlich wie Kauknochen bei Hunden und sorgen durch ihre Konsistenz für länger anhaltendes Kauvergnügen und reinigen damit die Zähne. Durch den leckeren Geschmack und den Belohnungscharakter nehmen Katzen die Snacks gerne an, wie die bogadent PLAQUE-STOP CHIPS.
- Zahnbürsten und Anti-Plaque Finger: Die effektivste Methode ist auch wie bei uns Menschen das tägliche Zähne putzen. Dies muss allerdings geübt werden und manche Katzen mögen es schlicht und einfach nicht. Wer es allerdings schon seinem kleinen Kätzchen schmackhaft macht, kann z.B. mit dem praktischen Set bestehend aus Zahnpasta und Anti-Plaque Finger die tägliche Zahnroutine beginnen.